Vorsorge
„Denn eins ist sicher: die Rente.“ (Zitat von Norbert Blüm als Bundesarbeitsminister)
Er hat sogar Recht.
Doch in welcher Höhe in Bezug auf mein Einkommen im Arbeitsleben?
Will und kann ich wirklich bis 67 oder 70 arbeiten?
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Die gesetzliche Rente reicht für viele nicht mehr aus, um den Lebensstandard im Alter zu halten. Daher ist es wichtig, passend abgesichert zu sein. Hier erfahren Sie, für wen welche Altersvorsorge geeignet ist.
Riester-Rente, Rürup, private Rentenversicherung oder doch ein Fondssparplan? Einmal investieren oder regelmäßig einzahlen? Es gibt viele Möglichkeiten für die private Altersvorsorge, aber jeder hat unterschiedliche Ansprüche und finanzielle Voraussetzungen. Was für den einen geeignet ist, kann für den anderen völlig unpassend sein.
Für wen lohnt sich die betriebliche Altersvorsorge (bAV)?
Jeder vierte Deutsche besitzt eine betriebliche Altersvorsorge. Das heißt, er zahlt einen Teil seines monatlichen Bruttolohns in einen Rentenvertrag ein. Der Vorteil: Er muss weniger Geld versteuern und seine Sozialabgaben verringern sich. Der Nachteil: Ihm steht gegenwärtig weniger Geld zur Verfügung und er zahlt weniger in die gesetzlichen Sozialsysteme ein. So kann es später zu entsprechend geringeren Leistungen aus diesen Systemen kommen. Daher lohnt sich die betriebliche Altersvorsorge vor allem dann, wenn der Arbeitgeber einen signifikanten Anteil beisteuert. Seit 2019 ist das für neue Verträge Pflicht. Der Mindestzuschuss liegt bei 15 Prozent dessen, was der Arbeitnehmer einbezahlt.
Für wen lohnt sich die Riester-Rente?
22,8 Prozent der Deutschen haben einen Riester-Vertrag. Sie zahlen bis zu 4 Prozent ihres Bruttojahreseinkommens ein, um fürs Alter zu sparen.
Riestern lohnt sich vor allem für Familien und Alleinerziehende mit mehreren Kindern, denn der Staat zahlt eine Zulage in Höhe von 300 Euro für jedes kindergeldberechtigte Kind. Bei Kindern, die vor 2008 geboren sind, sind es immerhin noch 185 Euro. Außerdem gibt es für jeden Sparer eine jährliche Grundzulage von bis zu 175 Euro. So kann riestern auch für Berufseinsteiger und Angestellte sinnvoll sein.
Wer einen Riester-Vertrag abschließt, kann zusätzlich in den Genuss von Steuervorteilen kommen: Bis zu 2.100 Euro sind pro Jahr steuerlich absetzbar. Das Finanzamt führt automatisch eine sogenannte Günstigerprüfung durch. Dabei wird ermittelt, ob die betroffene Person mehr Vorteile durch staatliche Zulagen oder über den Sonderausgabenabzug hat.
Für wen lohnt sich die Rürup-Rente?
Während die Riester-Rente als private Altersvorsorge für Angestellte gedacht ist, richtet sich die Rürup-Rente eher an Unternehmer, Freiberufler, Selbstständige und Angestellte mit vergleichsweise hohem Einkommen, die hohe Steuervorteile nutzen wollen. Mit der Rürup-Rente investieren die Beitragszahler in der Regel in einer klassischen oder fondsgebundenen Rentenversicherung. Dabei können Alleinstehende bis zu 24.305 Euro und Ehepaare sogar bis zu 48.610 Euro pro Jahr steuerlich absetzen.
Welche weiteren Modelle gibt es?
Wer weder in die Riester- noch in die Rürup-Rente einzahlen möchte, kann natürlich auch auf andere Art und Weise für die Rente vorsorgen.
Private Rentenversicherungen sind wesentlich flexibler von den Auszahlungsoptionen im Rentenalter. Eine Wahl zwischen 100 % des gebildeten Kapitals oder einer lebenslangen Rente steht zur Wahl. Auch die Anlageform ist frei wählbar: von der klassischen Versicherungsanlage mit Garantiezins bis zu einer fondsgebundenen Anlage ist ein breites Spektrum möglich.
Eine weitere Möglichkeit ist ein Fondssparplan zum Vermögensaufbau, in dem Sie monatlich eine kleine Summe investieren. Der wesentliche Vorteil eines Sparplans besteht darin, dass Sie die Chance auf einen günstigen Durchschnittspreis beim Erwerb Ihrer Fondsanteile haben. Kursschwankungen und Verluste sind jedoch jederzeit möglich.
Der Vorteil von Investitionen an der Börse liegt auf der Hand: Sie sind sehr viel flexibler als klassische Altersvorsorgeprodukte. Unter anderem können Sie als Anleger über die Höhe Ihrer Beiträge selbst bestimmen, und natürlich können Sie auch jederzeit Kapital entnehmen und für andere Zwecke verwenden.
Investments an der Börse unterliegen jedoch Schwankungen, daher kann es jederzeit zu Verlusten kommen. Dieses Risiko sollte Ihnen bewusst sein, wenn Sie mit Aktien oder anderen Wertpapieren zusätzlich für die Rente sparen wollen. Daher empfiehlt sich diese Form der Altersvorsorge vor allem für diejenigen, die langfristig investieren wollen.
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